Ein trauriger Zwischenstand... Wie aus "Wir machen nur die Inneneinrichtung neu" - "Okay, dann machen wir eben alles!" wurde. 

Nachdem wir Emma gekauft hatten und in der Werkstatt den Innenausbau rausgeschmissen hatten, stellte ich fest, dass es wohl doch etwas mehr zu tun geben würde, als auf den ersten Blick ersichtlich war. Je mehr wir uns mit dem Bus beschäftigten, desto mehr fanden wir Rost und unschöne Wehwehchen.  

Letztendlich habe ich viele Blechteile neu eingesetzt, den Boden im Bus geschweißt und sehr viele Stellen entrostet. Hin und wieder kam dann auch der Gedanke "Bau ich das jetzt weg oder lauert da wieder noch mehr Arbeit dahinter?"

Nachdem die Inneneinrichtung raus war, haben wir zwei Rostlöcher vor den Hinterrädern entdeckt. Da gingen dann die Karosseriearbeiten los. In den Fensterdichtungen fand sich auch einiges an Rost, sogar den Rahmen der Frontscheibe musste ich schweißen. 

Probleme entstanden, dauerten an und wurden überwunden. 

Links: Roter Rostgrund vorher. Rechts: Blankes Blech nachher. Hier hatte ich den falschen Lack zum Konservieren der Blechteile verwendet. Bevor der spätere Lack vom Lackierer aufgetragen werden konnte, musste alles wieder mit Verdünnung runtergewaschen werden. - Kleber schnüffeln ist gar nichts gegen Verdünnung! -   Wir dachten wir lösen uns gleich mit auf.

Nachdem auch innen der gefundene Rost entfernt und alles konserviert war haben wir alles mit Antidröhnmatten ausgekleidet, damit es später während der Fahrt nicht so laut ist.

Schutzkleidung ist wichtig. Den Unterboden habe ich sandgestrahlt und dann wieder mit frischem Lack und Unterbodenschutz besprüht.  

Nachdem innen alles frisch lackiert und der Rost bekämpft war, konnten wir Emma außen für den Lackierer vorbereiten. Das hieß: Spachteln und schleifen, spachteln und schleifen...

Jetzt war sie für den Lackierer vorbereitet. Fertig gespachtelt haben wir Emma mit Füller lackiert und nass abgeschliffen (besonders fein). Vor dem Lackieren haben wir dann noch die Fugen der einzelnen Bleche neu mit Karosseriedichtmittel verfugt und dann gings ab auf den Anhänger. 

Beim Lackierer angekommen mussten wir alles, was nicht lackiert werden sollte mühsam abkleben. Kleine Patzer beim Spachteln wurden vom Experten ausgebessert und dann hieß es für eine Woche Abschied nehmen.  

Endlich kam der große Tag und wir konnten unseren taxifarbenen Bus abholen. Jetzt ging's ans Zusammenbauen! 

Das sah jetzt schon mal wieder nach einem richtigen Bus aus. Damit es nachts auch ordentlich hell wird, hat Emma gleich auch noch einen Satz Fern- und Nebelscheinwerfer bekommen. Auf dem Bild waren dann auch schon die frisch beschichteten Felgen montiert. 

Außen fertig, ging es innen weiter. Wir haben den Boden und die Wände mit Styrodurplatten gedämmt, danach darauf einen Holzboden verlegt. 

So langsam ging es richtig voran. Nachdem alles gedämmt war, kam auch schon der erste Teil der Einrichtung in den Bus. Die Radläufe habe ich später mit Armaflex-Matten gedämmt. 

Im Fahrerbereich habe ich den alten Dachhimmel entfernt und Staufächer eingebaut. In der Mitte fand ein CB-Funkgerät, sowie eine Spannungs- und Öltemperaturanzeige für den Motor Platz. Die Kommandozentrale war fertig. 

Die Sitz- und Essecke haben wir so geplant, dass sie zum Bett umgebaut werden kann. Die Polster zum Sitzen und Schlafen wurden vom regionalen Sattler angefertigt.

Genau 1 Tag nachdem wir Emma zum TÜV für die Eintragungen und die HU gebracht hatten, stand die Werkstatt nach einem Unwetter unter Wasser. Wir kamen dazu, als das meiste schon wieder abgelaufen war. - Glück muss der Mensch haben! - 

Jetzt noch ein Service mit Ölwechsel und die erste Ausfahrt konnte kommen. Die Fähre nach Korsika war schon gebucht. 

Wenn man sich das jetzt alles so anschaut, war es viel Arbeit, aber es hat sich gelohnt!

"Rentiert sich das denn?" Ich sage hierzu immer "Ja, für mich schon!", denn wenn man einen Traum hat und sich in ein Fahrzeug verliebt hat, lohnt sich das immer. Lasst euch von Zweifeln und Zweiflern nicht entmutigen!  

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