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Hier erfährst du, wie du Kabel richtig konfektionierst, d.h. wie du Aderendhülsen und Kabelschuhe verpressen kannst. Am Ende gebe ich dir noch Empfehlungen für das richtige Werkzeug und Material.

Da im Fahrzeugbereich nur flexible Leitungen verwendet werden dürfen und auch sollten, zeige ich dir das auch gleich an solchen Kabeln.

Als erstes solltest du wissen, welches Werkzeug du brauchst und verwenden kannst.


- Seitenschneider
- Installationszange (damit kann der Mantel und die Isolierung entfernt werden)
- Selbsteinstellende Abisolierzange (zum Abisolieren der Litzen)
- Entmanteler (zum Entfernen des Mantels)
- Einfache Crimpzange
- Selbsteinstellende Crimpzange für Aderendhülsen
- Selbsteinstellende Crimpzange für Kabelschuhe

Ich empfehle zum Abisolieren und Verpressen immer selbsteinstellende Zangen zu verwenden. Sie behandeln das Kabel immer mit dem richtigen Druck und beschädigen es somit nicht, bzw. verpressen das Kabel sicher.

Ein einzelnes flexibles Kabel nennt man auch Litze, sie besteht aus vielen verdrillten Einzeldrähten. Werden mehrere Litzen zu einem mehradrigen Kabel zusammengefasst, kommt ein Mantel außenherum. Im Inneren kann eine Seele eingearbeitet sein (Gummiteil, das abgeschnitten werden kann)

Kabel haben unterschiedliche Querschnitte. Der richtige Querschnitt ist wichtig, um genügend elektrische Leistung über das Kabel transportieren zu können.

Gängige Bezeichnungen für Litzen sind z.B. SC2.2 1x16 mm², bei mehradrigen flexiblen Kabeln z.B.: Ölflex Classic 110 5x1,5 mm².

1x16mm² bedeutet hier: Eine Ader mit einem Querschnitt von 16mm², 5x1,5² sind dann 5 Adern mit einem Querschnitt von 1,5mm².

Im Fahrzeugbereich dürfen auf keinen Fall Feuchtraumleitungen, also Elektroleitungen aus Vollmaterial verwendet werden, da sie auf Dauer keiner Bewegung und Vibration standhalten. Bezeichnungen solcher Leitungen sind z.B.: NYM-J 5x1,5 mm².

Achte beim Kabel darauf, für welchen Spannungsbereich es zugelassen ist. Ein Telefonkabel darfst du beispielsweise nicht mit 230V belasten.

Mehradrige Kabel haben den Vorteil, dass du nicht so viele Einzeladern ziehen musst, somit sparst du dir Arbeit. Das Ganze ist aber nur bis zu einem bestimmten Querschnitt möglich und sinnvoll. Ein weiterer Vorteil ist die höhere Stabilität der Kabel, da das Kabel noch einen Mantel hat und somit mehr aushält.

Presshülsen 

Um Kabel anschließen zu können, müssen sie mit Presshülsen unterschiedlicher Art versehen werden. Ein paar Arten sind:

  • Aderendhülsen (früher Verzinnen)
  • Kabelschuhe als
  • Ringösen
  • Stoßverbinder
  • Stecker
  • Buchse
  • Gabelschuhe

Nur wenn du die geeigneten Hülsen mit passenden Querschnitten verwendest, kannst du ein Kabel später richtig anschließen.
Bei Aderendhülsen und Kabelschuhen gibt die Farbe den Querschnitt des Kabels an, auf den gepresst werden kann.

Aderendhülsen:

  • Rot: 1mm²
  • Schwarz: 1,5mm²
  • Blau: 2,5mm²
  • Grau: 4mm²
  • Gelb: 6mm²

Kabelschuhe:

  • Rot: 0,5-1mm²
  • Blau: 1,5-2,5mm²
  • Gelb: 4-6mm²

Andere Größen können unterschiedlich oder auch nur blank und unisoliert sein.

Los geht's

1. Bei einem mehradrigen Kabel musst du als erster den Mantel entfernen. Die einzelnen Litzen dürfen an dieser Stelle nicht verletzt werden! Es ist besser mehrmals anzusetzen, als eine Litze zu verletzen. Wird ein Kabel in ein Gehäuse eingeführt, darf der Mantel erst im Gehäuse enden.


2. Wenn dann die Litzen freigelegt sind oder wenn du direkt ein Litzenkabel verarbeitest, geht es mit der Isolierung weiter. Wie weit muss ich denn abisolieren? Das kommt auf die Länge der Hülse an, die du aufpressen willst. Prüfe die Länge und halte die Hülse an die Litze.


3. Bei einer selbst einstellenden Abisolierzange kannst du dir die Länge einstellen. Auch hier darfst du keinen der feinen Drähte verletzen, da sonst der Querschnitt kleiner wird. Gerade hier kannst du mit einer selbst einstellenden Zange nichts falsch machen.


4. Jetzt die Aderendhülse oder den Kabelschuh auf die abisolierte Litze schieben und mit der richtigen Zange verpressen. Auch hier rate ich dir auf jeden Fall zu einer selbst einstellenden Crimpzange. Achte darauf, welchen Querschnitt deine Zange verpressen kann.

Bei Kabelschuhen bitte die richtige Kerbe an deiner Presszange verwenden, sie sind farblich passend zu den Kabelschuhen gekennzeichnet.

5. Dann heißt es: Einlegen, prüfen, ob alles richtig sitzt und pressen – fertig.  

Kontrolliere jetzt deine Pressung auf einen festen Sitz.

6. Wenn hier alles hält, kannst du das Kabel anschließen. Alles richtig verschrauben oder sauber aufstecken. Wenn eine Zugentlastung für das Kabel möglich ist, solltest du das Kabel zusätzlich befestigen.

Auch hier wieder den festen Sitz prüfen. Umso größer das Kabel, umso fester muss du daran ziehen, um es zu prüfen.

Mit den gezeigten Werkzeugen kannst du Kabelquerschnitte bis 6 oder 10mm² bearbeiten. Für alles was darüber hinaus geht brauchst du andere Presszangen und natürlich auch wieder größere und massivere Kabelschuhe und Hülsen.

Denk immer daran, mit gutem Werkzeug kannst du gut arbeiten und erzielst gute Ergebnisse. 


Hier ein paar Verlinkungen zu Elektrowerkzeugen, die du brauchst. Als erstes die Tools, die der Profi nutzt und dann noch eine günstigere Alternative:

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